Film

Paralleluniversen
von Carolin Schmitz, Heike Mutter
DE 2001 | 28 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 26
06.11.2002

Diskussion
Protokoll: Torsten Alisch

Synopse

Größenverhältnisse verschieben sich, Einzigartigkeit wird in Frage gestellt. Unsere Welt befindet sich in einer noch viel größeren Welt, dem Universum. Doch existiert dieses parallel neben einem Zweiten? Ist die Erklärung über die Planeten, die Galaxien und das große Nichts in der Formation der Sterne zu finden? Sind wir nichts und wollen doch alles erklären?

Protokoll

Die Textebene verweigert sich. Die Verwendung populär-wissenschaftlicher Vorlagen. Ein Spiegel- Sonderheft, das z.Zt. der Filmentstehung den „aktuellen Stand der Astronomie“ spiegelt:

– Zahlen & Zeiträume, die sich die Filmemacherinnen nicht vorstellen können

– die Verwendung biologisch angehauchter Begriffe (Tochteruniversum / SternenGeburt), die die Unvorstellbarkeit vielleicht vorstellbar machen.

Die Bilder verweigern sich. Ein unbegreiflicher Ort der Natur fällt mit unbegreiflicher Anhäufung von Technik zusammen. Darin Menschen, die mit diesen Unbegreiflichkeiten leben. Der Augenschein des glasklaren & hellerleuchteten Sternenhimmels mag ästhetisch und ergreifend sein, für die Wissenschaft ist dieser Anblick völlig unrelevant: Die herrlich bunten Spektralaufnahmen sind in den Teleskopen nicht zu „sehen“, sondern werden monatelang von Computern aus den empfangenen Daten errechnet.

Bilder werden verweigert: Die Observatorien öffnen sich nicht der Kamera und Schwarze Löcher sind nicht zu sehen. Parallelwelten existieren auch zwischen der wissenschaftlichen Welt und dem Service-Bereich: Kosmos & Eigenheim.

In kleinen peripheren Dingen verknüpft sich die Melancholie mit der Bedrohung des Verschwindens in der kosmischen Unvorstellbarkeit. Kathedralengleich wirkt die Architektur der Teleskope. Wird man in späteren Jahrhunderten hier Tempel vermuten, wo Gott gehuldigt wurde?