Film

50374 Erfstadt
von Dirk Lütter
DE 2001 | 52 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 25
09.11.2001

Diskussion
Podium: Dirk Lütter
Moderation: Hilde Hoffmann
Protokoll: ?

Synopse

Das Portrait einer Zwischengeneration auf der Suche nach Erfüllung. Drei junge Männer kämpfen gegen den Leistungs- und Karrieredruck unserer Gesellschaft. Eigentlich wollen sie ein ganz „normales“ Leben führen und sich ganz einfach selbst verwirklichen. Doch vorgezeichnete Bahnen stellen sich ihnen in den Weg und erfordern ein hartes Stück (Denk)arbeit.

Protokoll

“Wollen wir doch mal ein konstruktives Gespräch führen.”

Gibt es ein, so wie es Andres Veiel für seinen Film ‚Black Box BRDʻ formuliert hat, Verantwortungsgefühl gegenüber der eigenen Generation?

Die drei Freunde sind beispielhaft für Generation des Regisseure. Es findet sich eine übergeordnete Ebene, die es für ihn interessant gemacht hat. gleiches Umfeld, ähnliche Probleme

– nahes Verhältnis / für so einen Film braucht man Abstand

Es gab den inneren Konflikt, Grenzen zu überschreiten. Die Idee zum Film ist bereits 93 entstanden, aber erst nach seinem Umzug nach Berlin 1995 und der daraus enstandenen Distatanz wurde die Filmarbeit möglich.

1997 wurden erste Szenen gedreht. Zu Anfang hatte der Regisseur ein überhabliches Gefühl, seinen Freunden gegenüber, die noch immer zu Hause lebten und nicht wie er weg (Berlin) gezogen sind. Durch die Filmarbeit ist er seinen Freunden wieder nähergerückt und er brachte mehr Verständnis für ihre Situation auf.

(Im Film werden große Fragen zu Lebensentscheidungen gestellt

Diese Fragen waren sehr wichtig, denn es sind ja Fragen, die jeder stellt.)

Langzeitbeobachtungen:

Durch Filme wie ‚Die Kinder von Golzowʻ, die ihn sehr beeindruckten, gibt es das Interesse an defilmischen Langzeitbeobachtung. Die Beteiligten wollen an dem Projekt weiterarbeiten, auch wenn die Reaktionen zum Teil unterschiedlich waren. Es kam Kritik zu negativ dargestellt worden zu sein. Letztlich konnte man sich aber einigen.

Räume:

Räume erzählen viel über den einzelnen Menschen. Auch hier war es ihm sehr wichitg, seine Protagonisten in ihren Wohnungen, im ihren Autos und am Arbeitsplatz zu filmen

Das er den Film in einer ‚one-man-showʻ gedreht hat (Kamera, Ton und Interview) war wichtig um die Nähe zwischen den Freunden aufrechtzuerhalten.

Die Interviews folgten einem Themenplan, der einen gewissen Redefluss gewährleisten sollte. Der Filmemacher stellte keine sugestiv Fragen, sondern nur ganz allgemein: erzähl mal was über deine Arbeit…. usw. Die Recherchezeit war ja 10 bis 20 Jahre, so lange kenne wir uns, also wußte ich was das interessante war.

Manchmal waren die Gespräche erwünscht, manchmal waren seine Freunde von den Aufnahmen genervt. Dadurch, dass man sich schon so lange kennt, wurde die Natürlichkeit gehalten. Die kleine Kamera hat die Distanz nicht zu groß werden lassen. Ausschlaggebend ist aber vor allem das gegeseitig entgegengebrachte Vertrauen.

Trotzdem bleibt die Frage, nach dem heraustreten aus dem ‚Kumpelstatusʻ in die Rolle des Regisseurs. Er ist der einzige uas dem Freundeskreis der nicht abgebildet ist.

Es gab bestimmte Auslassungen: die Eltern werden kommplett ausgespart, aber sie sind trotzdem präsent. Wie wichtig war die Eltern-Sohn-Beziehung?

Die Beziehung definiert sich hauptsächlich über das Geld. (typisch für meine Generation)

auch der Leistungsgedanke gehört zu dieser Beziehung (die Eltern forden das ja). Die Eltern wissen mit einer Ausnahme, nichts von dem Filmprojekt und sie sollen es auch nicht erfahren.

Für Oliver haben sich alle Wünsche, die er im Film formulierte bewahrheitet.

Ton:

Zwei der Protagonisten arbeiten mehr mit Musik, der dritte macht Photos. Verändert die kreative Arbeit. Selbst für den Regisseur war die kreative Arbeit am Film eine Breifung von dem unbefriedigenden Job als Kameraassisten. Die künstlerische Arbeit als Ventil.

Ein Redakteur fragte nach Ideen für andere Filme……

Selbstironie