Film

Die Königin
von Werner Schroeter
DE 2000 | 98 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 24
11.11.2000

Diskussion
Podium: Werner Schroeter, Marianne Hoppe (Protagonistin)
Moderation: Werner Ružička
Protokoll: Heimo Schirgi

Synopse

Marianne Hoppe: Eine grosse Schauspielerin zu allen Zeiten. In ihr verbinden sich Theater-, Film- und Zeitgeschichte zu einzigartiger Form. Fast schmerzhaft präsent ist ihre Kunst in diesem Film. Vor Königinnen muss man sich verbeugen, oder?

Protokoll

Duisburg wurde vom Show-Business heimgesucht. Für einen Tag. Schroeter kam, sah und siegte. Alles an einem Tag. Ganz enfant terrible präsentierte sich Schroeter bei der Diskussion. Eine Performance nicht ohne (unfreiwillige?) Selbstironie.

Auf der anderen Seite Marianne Hoppe, die ihren Charme versprühte und es immer wieder schaffte, verlorengeglaubte Situationen zu retten, was an diesem Abend kein leichtes Spiel war.

Nach dem Beweggrund gefragt, meint Schroeter, er habe sich als Junge in Marianne Hoppe verliebt. Seiner Mutter habe sie Angst eingeflößt. Marianne Hoppe dazu, Kunst habe immer mit Angst zu tun, da Dinge im Spiel seien, die man nicht erklären könne. Sie sei als Schauspielerin Medium der Poesie gewesen. Die Schriften habe sie ins Leben „übersetzt“.

Monica Kepler lieferte das künstlerische Motto, das Hoppe im Film formuliert, als sie zu ihrem zerstörten Elternhaus zurückkehrt: „Ich will mich nicht konfrontieren. Ich will entweder wo sein oder nicht sein.“

Fehler seien Erkenntnisse, betont Marianne Hoppe ,und somit auch positiv zu sehen. Das Publikum hat keine Fragen.

Ruzicka fragt nach dem kompositorischen Reichtum, dem Konstruktionsplan. Ein Kampf gegen die Langeweile, meint Schroeter. Keiner lacht.

So geht es weiter. Manchmal amüsant, dann berührend, sehr oft peinlich. Marianne Hoppe erinnerte sich. Das Publikum klatscht brav. Versuche, Fragen zu stellen, gehen ins Leere. Schroeter versucht, die Diskussion zu beenden, irgendwann gelingt es ihm auch.

Schade. Für die große Schauspielerin und das Publikum der filmwoche.