Film

Mord aus Liebe
von Georg Stefan Troller
DE 1993 | 87 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 17
12.11.1993

Diskussion
Podium: Georg Stefan Troller, Frau Trailer (Mitarbeit)
Moderation: Didi Danquart, Klaus Kreimeier
Protokoll: Lothar Leininger

Schlagworte
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Protokoll

Dem Publikum war in der Debatte schon längst das Lachen vergangen, als Didi Danquart Einblicke in die Gefühlslage der Auswahlkomissian bei der Sichtung gab: Sie hätten nicht gelacht. Wo denn aber die Qualitäten des Films jenseits seiner freiwilligen oder unfreiwilligen Komik liegen, wurde im Lauf der Debatte nicht ganz klar. Dafür wissen wir jetzt, daß einige Zuschauer auch allein vor ihrem Fernseher lachen können. Troller meinte, das Lachen sei ausschließlich ein Kinoeffekt. Die Dramatik des Themas und die durch Wildenhahns Film ausgelöste Stimmung reagiere sich in den Lachern ab. Dietrich Leder ergänzte, es gäbe weiter hinten im Film weniger zu lachen, man lache eher über die Unfähigkeit der Protagonisten sich auszudrücken. Trailer gab ihm recht und verteidigte sein Konzept, sie hätten holt einen Querschnitt von ganz einfach bis sehr gebildet zeigen wollen (zu klären, ob der Part des sehr gebildeten Liebesmörders Ingrid von Bergen oder Bubi Schalz zufällt, ist vielleicht nicht unbedingt nötig).

Aber Konzept ist vielleicht doch ein zu starkes Wort – Troller nannte die Vorgabe der Redaktion einen x.xx* Auftrag. Wahrscheinlich ist auch so der mehrmals wiederholte Satz, wir alle seien mögliche Mörder der Liebe als behelfsmäßiger Motivationsindex in den Film gekommen.

* Torsten Alisch würde hier sicher ein passendes oder zumindest ambivalentes

Adiektiv einfallen.