Film

Videogramme einer Revolution
von Andrei Ujica, Harun Farocki
DE 1992 | 107 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 16
1992

Diskussion
Podium: Andrei Ujica, Egon Bunne (Schnitt)
Moderation: Christa Blümlinger, Klaus Kreimeier
Protokoll: Lothar Leininger

Protokoll

Protokoll einiger vorbereitender Bemerkungen zu einer Diskussion, die dann an dem Punkt durch die Preisvergabe unterbrochen wurde, an dem sie vielleicht hätte beginnen können.

Nämlich nachdem Andrej Ujica in einigen Sätzen seine Medientheorie erzählt, die nicht, wie mehrere einfordern, auf der Tonspur des Films zu finden ist, dafür aber im Programmheft der Filmwoche. Es wird ferner bedauert, daß noch nicht einmal die Thesen des Buchs bebildert worden sind; der wohl kritisch gemeinte Einwurf, die entscheidende Frage sei doch, wer filmt und wer schießt, wird von Dietrich Leder abgefälscht, dies zu fix wissen zu wollen, das sei eben die gefährliche Lust nach schnellen Antworten und Sinn; jedoch nicht ohne sich gleich in dem Lob der doppelten Hochhausszene zu verheddern, die in der Tat nicht einfach zweimal so durchläuft, sondern die im doppelten Sinne bedenkliche Botschaft, im Westen sei High Tech und im Osten die Angst hoch gerüstet, aus dem Off sendet, wozu Andrej Ujica an anderer Stelle ergänzt, im Osten sei eine Theorie der Medien luxuriös, dafür würden dort noch mehr Verschwörungsgerüchte gehandelt. Ein didaktisches Anliegen will Chrtstoph Hübner den Filmern unterstellen, welches dann im Lauf der Ereignisse zunehmend zusammenbricht, so daß man doch in der Geschichte wäre (?) und ein anderer fühlt sich vom Film gar alleine gelassen: dann variiert er mehrere mögliche Konstellationen der Worte Inszenierung, Realität, Film, die vom Protokollanten jedoch nicht mehr in eine sinnstiftende Ordnung. zu bringen sind. Warum sind fast keine Frauen im Film? weil Männer auf der Suche nach der Macht nur Männer im Sucher haben, weshalb es die eigentlich dunkle Szene, in der eine Frau über Lautsprecher spricht, gibt. Was hieraus diskurs- oder medienanalytisch zu schlagen wäre, hätte eine Diskussion vielleicht auch noch zur Sprache gebracht, so sind immerhin mehrere Schichten verschiedener Sequenzen besprochen.