Film

Freistil IX oder Virgo dei Genetrix
von Thomas Schmitt
DE 1991 | 45 Min.

Screening
Duisburger Filmwoche 15
16.11.1991

Diskussion
Podium: Thomas Schmitt
Moderation: Christa Blümlinger
Protokoll: Torsten Alisch

Protokoll

CB: Ein Film, der nicht anzusiedeln ist in der Tradition des bloßen Beobachtens.

Publikum: ???

CB: Ein Film, der sich an die Reflexion und ans Denken wagt. Ein Film, der sich zwischen Anschauung und Begriffen bewegt.

Publikum: !?!

CB: Ein Film, der versucht sich einem Mythos auszusetzen, indem er andere Bildkulturen verwendet. Etwa aus der Bildenden Kunst.

Publikum: !!

TS: Ja. Aber so langsam ist’s genug. Alle drei Monate solch eine Sendung zu machen zerrt zu sehr an den Kräften.

Publikum:. ! ! !

TS: FrUher waren das verschiedne Beiträge, die sich zu einem Thema ergänzten. Mit der Zeit wurde es immer monothematischer.

Publikum: !

TS: Dieser letzte Beitrag war ja schon nicht mehr zu rezipieren. Selbst beim zweiten Sehen hab ich fast nix verstanden!

Publikum: ???

TS: Der Heinz hat dadaistische Qualitäten. Man kann das auch als Musik hören.

Pub! i kum: ??

Georg Stefan T~oller: Der Heinz ist doch ein Vollidiot. Aber die Frau hat vieles klargemacht. wer war das denn?

Publikum: ?

TS: Eva Meyer. Eine Vertreterin der neuen Undeutlichkeit.

Publikum: ??

TS: Diese Leute haben ein hermetisches System, aus dem sie alle Widersprüche ausklammern. Aber trotzdem interessant.

Publikum: ??

Dietrich Leder: In Sendungen wie „Freistil“ philosophiert das Fernsehen über sich selbst ..

Publikum: ??

D. Leder: Die Texte reißen Themen an, ohne daß man sie 100%ig verstehen muß . Das ist ähnlich wie Bücherlesen, die versteht man auch nie vollständig. Oder hat jemand die Bibel ganz verstanden? ·

Publikum: Nein!

D. Leder: Es bleiben Bruchstücke haften.

TS: „Freistil“ ist am stärksten bei den Sachen, die nicht drin sind.

Publikum: Ja. Uta Ranke-Heinemann.

TS: . Die Texte sind keine Er- sondern Verklärungen. Damit werden Verbindungen hergestellt.

P·U b 1 i k um : ! !

TS: Normalerweise streift „Freistil“ auch verwandte Thematiken, aber Maria ist der Mythos par exellence. Da kann man wohl nur scheitern.

Publikum: !! !

Klaus Wildenhahn: Ich wurde angeregt, obwohl eigentlich auch nix verstanden. Aber Anstoß bekommen.

Publikum: !!